Dover – Eastbourne

Höchst konzentriert haben wir die Fähre verlassen, links natürlich. Ich finde es reichlich anstrengend, zumal die Straßen auch sehr schmal sind. Aber die Briten zeigen Verständnis für die zögerlich fahrenden Touristen (vor uns). Dem Roadbook folgend sind wir nach Apledore gefahren, haben den Ausblick und die noch schmaler Straße genossen. Auf der Küstenstraße (A259) merkt man die Übergänge der Orte kaum, es ist dicht bebaut, klassische, alte Seebäder. Die Wolken hingen tief und es regnete, war aber warm, so dass viele Spaziergänger auf den Promenaden unterwegs waren. Wir hatten den Eindruck, dass überall etwas los ist – auch hier Musik an allen Ecken und mindestens zwei Konzerte direkt am Strand (die haben wir gesehen und gehört). Eastbourne zählt zu den renommierten Seebädern Englands, schreibt der Baedeker. Und das stimmt wohl auch. Der 7. Herzog von Devonshire (er hat ein Denkmal an zentraler Stelle und schaut auf das Meer) ließ den Ort im viktorianischen Stil anlegen. Es gibt eine Seebrücke mit Wintergarten und Musikpavillon und wir hatten das Vergnügen britischer Militärmusik zu lauschen und an den passenden Stellen ein Feuerwerk am Strand zu sehen. Eine Menge gut gekleideter Menschen in blank geputzten Schuhen applaudiert kräftig. Der Rest der Badegäste spielt Bingo. Das scheint nicht lustig zu sein, denn obwohl wirklich viele Menschen die Hotelfoyers bevölkern, ist es muksmäuschen still. Ich kann das beurteilen, denn ich habe versucht, ein Hotel für uns zu finden…. ich sagte schon, dass es regnete und wir unter den Umständen natürlich nicht zelten konnten? Es wäre auch schade gewesen, denn das Hotel ist der Hammer, eine Art Paralleluniversum. In Eastbourne beginnt der South Downs Way. Ein Wanderweg an der Südküste über einen Kette von Kreidefelsen, grünen Hügeln, vorbei an unzähligen Schafen. Im 18.Jahrhundert wurde hier der Freihandel erfunden, insbesondere wohl von Gin und Tee. Apropos, in diesem Hotel kann man Tee auf dem Zimmer kochen, alles vom Feinsten angerichtet und man ist lange unterwegs, bis man den Wasserkocher erreicht, nachdem man an einer Schnur das Licht angemacht hat… Sternchen hat einen guten Parkplatz gefunden und wir haben unsere besten Sachen aus dem Auto geholt, um morgen nicht negativ beim Frühstück aufzufallen – Deutsche mit Trekkingsandalen und Multifunktionskleidung – ist wohl eher nicht geglückt.

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